Junge Talente im Rampenlicht: Herthas Zukunftshoffnungen für Saison 2023/2024
Der 1. FC Union Berlin ist im Jahr 2019 in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Die Union-Fans haben selbstverständlich gejubelt und den Aufstieg gefeiert. Doch der Grund, warum sich auch alle anderen Bundesliga-Fans von dem Aufstieg begeistern konnten, war die Aussicht auf ein Berlin-Derby. Hertha BSC war ein langjähriger Bundesligist und bis zu diesem Zeitpunkt allen anderen Berliner Sportklubs immer voraus. Der Aufstieg des 1. FC Union Berlin sorgte bei den Hertha-Fans für Angst, dass sie eventuell nicht mehr der beste Berliner Fußballverein wären. Doch mit einem kurzen Blick auf den Kader von Hertha BSC und den Kader von Union Berlin wurde jedem klar, dass die Rangliste der Berliner Fußballvereine wohl bestehen bleiben würde.
Doch dank eines unfassbaren Trainers, treuen Fans, einer spannenden Vereinsideologie und eines überraschend starken Defensivverhaltens spielte der 1. FC Union Berlin eine beeindruckende Hinrunde – eine zu gute Hinrunde aus Sicht der Blau-Weißen-Hertha.
Nach 17 Spieltagen konnte der 1. FC Union Berlin den 11. Tabellenplatz belegen, während sich Hertha BSC mit dem 12. Platz zufriedengeben musste. Doch am Ende der ersten Bundesliga-Saison von Union Berlin konnte Hertha BSC sich dann doch noch einen Platz vor Union platzieren.
Es war jedoch klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Hertha Berlin von dem 1. FC Union Berlin abgelöst werden würde. In der Saison 2020/21 war es dann offiziell: Union Berlin qualifizierte sich für den internationalen Wettbewerb, während Hertha hingegen komplett im Abstiegskampf steckte. Abgesehen davon, dass es auch hinter den Kulissen nicht alles gut lief, war es sportlich gesehen eine sehr schwache Saison für Hertha.
Der Unterschied zwischen den beiden Vereinen wuchs und wuchs. In der Saison 2021/22 qualifizierte sich der FCU sogar für die Europa League, während Hertha BSC in die Relegation gegen den HSV musste. Den Abstieg konnte man in den beiden Relegationsspielen noch ein wenig verzögern, doch allen war bewusst, dass Union Berlin inzwischen formstärker war als Hertha.
Die Saison 2022/23 sollte für Hertha BSC eine neue Ära einleiten. Mit dem ambitionierten Ziel, nicht in den Abstiegskampf zu geraten, wurde der renommierte Trainer Sandro Schwarz verpflichtet. Zudem verstärkte der Verein seinen Kader mit Neuzugängen wie Fillip Uremovic, Augustin Rogel, Jonjoe Kenny, Jean-Paul Boetius, Chidera Ejuke und Wilfried Kanga.
Der Start in die Saison verlief jedoch ernüchternd, vor allem das Derby gegen den 1. FC Union Berlin endete mit einer schmerzhaften 1:3-Niederlage für die Hertha. Nach 17 Spieltagen fand sich Hertha BSC auf einem entäuchenden Abstiegsplatz wieder.
Die sportliche Talfahrt setzte sich fort, und Hertha BSC fand sich in der Winterpause in einer unangenehmen Situation wieder. Um den drohenden Abstiegskampf abzuwenden, wurden weitere Verstärkungen wie Florian Niederlechner und Tolga Cigerci verpflichtet. Dennoch schien es, als wäre die Mannschaft trotz aller Bemühungen nicht in der Lage, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien.
Die Vereinsführung reagierte auf die sportliche enttäuschung und entließ Manager Fredi Bobic fristlos. Benjamin Weber wurde als Ersatz eingesetzt und sollte frischen Wind in die Vereinsstruktur bringen.
Im Laufe der Saison wurde ein neues Motto ausgegeben – „Der Berliner Weg“.
Die Verantwortlichen erkannten, dass die eigene Jugendakademie zahlreiche Talente hervorbrachte, während die Profimannschaft weiterhin schwächelte. Daher sollte vermehrt auf junge Spieler aus den eigenen Reihen gesetzt werden.
Die Umstellung zeigte Erfolg, und beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach erzielten gleich drei gebürtige Berliner aus der eigenen Akademie die Tore für Hertha BSC. Dieser Sieg befeuerte die Hoffnung, dass die eigene Jugend den Verein wieder auf die Erfolgsspur bringen könnte.
Doch trotz vereinzelter Lichtblicke folgten erneut sieglose Spiele und ein Wechsel auf der Trainerbank. Sandro Schwarz wurde durch Pal Dardai ersetzt, der zunächst mit zwei Siegen überzeugte. Allerdings war der Kampf um den Klassenerhalt weiterhin von Rückschlägen und Enttäuschungen geprägt.
Am 33. Spieltag kam es zum entscheidenden Spiel gegen den VfL Bochum. Die Nervosität im Stadion war spürbar, denn bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt gesichert. Doch in der letzten Spielminute ereilte Hertha das Schicksal – ein spätes Tor des VfL Bochum führte zum Ausgleich und zum bitteren Abstieg in die 2. Bundesliga.
Die Stimmung im Stadion war gedrückt, und die Hertha-Fans konnten es kaum fassen. Eine Ära war vorbei, und der Verein musste sich der harten Realität stellen. Nun galt es, den Neuanfang zu planen und sich auf die kommende Saison in der 2. Bundesliga vorzubereiten.
Der Kader steht aktuell noch nicht fest, doch die Vereinsführung arbeitet intensiv daran, die richtigen Spieler zu verpflichten und unpassende Kandidaten abzugeben. Bisher wurden einige Spieler verkauft, darunter Santiago Ascacibar, Omar Alderete, Maximilian Mittelstädt, Jessic Ngankam, Krysztof Piatek, Tolga Cigerci und Jean-Paul Boetius. Zudem haben Kevin-Prince Boateng, Rune Jarsetin, Stefan Jovetic und Marvin Plattenhardt die Hertha ablösefrei verlassen.
Im Gegenzug wurden bereits vier vielversprechende Talente aus der eigenen Jugendakademie in das Profi-Team befördert. Zusätzlich konnte Jeremy Dudziak von Greuther Fürth als Linksverteidiger verpflichtet werden, um die Position nach dem Weggang von Mittelstädt und Plattenhardt zu besetzen. Weitere Verstärkungen wie Fabian Reese, Toni Leistner, Gustav Christensen, Smail Prevljak und Marius Gersbeck sollen die Mannschaft unterstützen.
Dennoch stehen einige Spieler auf der Verkaufsliste, darunter Jonjoe Kenny, Lucas Tousart, Suat Serdar, Dodi Lukebakio, Alexander Schwolow und Wilfried Kanga. Auch eine Reihe von Spielern, wie Luca Wollschläger, Kelian Nsona, Augustin Rogel, Myziane Maolida, Marc-Oliver Kempf und Oliver Christensen, sind Wackelkandidaten und könnten den Verein möglicherweise verlassen.
Im Mittelfeld besteht Handlungsbedarf, da Hertha ohne Serdar und Tousart planen muss. Donis Avdijaj vom FC Zürich könnte eine mögliche Verstärkung sein laut transfermarkt.de.
Die Verpflichtung von Diego Demme wird ebenfalls diskutiert, allerdings ist der SSC Neapel nicht bereit, den deutschen Mittelfeldspieler für einen geringen Betrag abzugeben. Ein möglicher Spielertausch könnte eine Lösung dafür sein.
Die Herausforderungen sind groß, doch die Verantwortlichen sind optimistisch, dass mit der richtigen Planung und einer guten Saisonvorbereitung der Weg zurück in die Bundesliga gelingen kann. Die Verantwortlichen setzen verstärkt auf junge Talente aus der eigenen Akademie und hoffen, dass diese den Verein zum Erfolg führen können.
Es wird eine schwierige Saison für Hertha BSC, doch mit dem richtigen Trainer, einer engagierten Mannschaft und der Unterstützung der Fans ist der direkte Wiederaufstieg durchaus realistisch. Die Zeit drängt, und bis zum Saisonstart am 29. Juli müssen die letzten Personalentscheidungen getroffen werden. Die Zukunft von Hertha BSC bleibt ungewiss, aber die Hoffnung auf einen Neuanfang und eine erfolgreiche Rückkehr in die Bundesliga lebt weiter.
Die kommende Saison für Hertha BSC verspricht einen Kaderumbruch. Während die Konkurrenz größtenteils eingespielt ist und eine klare Spielideologie hat, fehlt es den Berlinern noch an dieser Stabilität. Dennoch ist der individuelle Kader der Hertha durchaus stark besetzt. Um eine erfolgreiche Saison sicherzustellen, müssen jedoch einige Aspekte verbessert werden.
In der Offensivabteilung ist eine höhere Effizienz vor dem Tor erforderlich, während die Abwehr an Stabilität gewinnen muss. Besonders wichtig ist es, die Verletzungsanfälligkeit der Schlüsselspieler zu minimieren um ein breiteren Kader zu entwickeln.
Die kommende Saison bietet die Chance, junge Talente weiterzuentwickeln und gezielt einzusetzen. Ein stärkeres Teamgefüge und ein klarer Spielstil könnten zu einer erfolgreichen Saison führen. Die Fans und der Verein werden gleichermaßen auf eine bessere Leistung hoffen und mit dem notwendigen Einsatz und der richtigen Einstellung könnte Hertha BSC den Wiederaufstieg anpeilen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Saison für Hertha BSC entwickeln wird. Mit einer gezielten Vorbereitung, taktischen Anpassungen und der Unterstützung der Fans ist jedoch eine positive Veränderung durchaus realistisch. Die Berliner können in der kommenden Saison ihr volles Potenzial ausschöpfen und sich im oberen Tabellendrittel etablieren, wenn sie die richtigen Schritte unternehmen.
Daher wird Hertha offiziell zu den Aufstiegsfavoriten gezählt. Allerdings bleibt es abzuwarten, ob Hertha mehr Punkte generieren kann als der HSV, Schalke 04 oder St. Pauli. Mit den möglichen Neuzugängen ist ein Tabellenplatz zwischen dem 2. und 4. Rang durchaus realistisch. Ein Wiederaufstieg wäre somit in Reichweite. Es bleibt also spannend, ob es ab der Saison 2024/25 wieder ein Berlin-Derby in der Bundesliga geben wird. Bis dahin bleibt der 1. FC Union Berlin als einziger Berliner Vertreter in der 1. Fußballbundesliga