Trotz Bundesliga-Titel: FC Bayern muss großen Sommer-Umbruch in der Defensive planen- Kaderanalyse und Kaderplanung( Teil 1/2)
71 Punkte aus 34 Bundesliga-Spielen haben am Ende gereicht, um Deutscher Meister zu werden. Die Konkurrenz der Bundesliga war wieder einmal in dieser Saison nicht gut genug, um den FC Bayern vom elften Bundesliga-Titel hintereinander abzuhalten. Doch Unruhe und Unzufriedenheit herrschen trotzdem im Verein. Jede Woche gab es einen neuen Skandal, der den vorherigen noch übertraf. Der Vorstand wird kritisiert, und das zu Recht aus Sicht der Fans. Was muss der FC Bayern München tun, um wieder in die alte Erfolgsspur zurückzukehren?
Im Sommer-Transferfenster wird es darum gehen, die Teamchemie wiederherzustellen und ein Team zu formen, das an die „Mia san Mia“-Zeiten anknüpfen kann. Es muss ein Team gebildet werden, das hungrig auf Erfolge ist und alles gibt, um nicht zu verlieren. Welche Bausteine werden jedoch für diese Aufgabe benötigt?
Der erste Schritt wird sein, die Spieler wieder harmonieren zu lassen, da die individuellen Stärken der Bayern-Spieler zwar herausragend sind, aber sie als Team nicht die gesteckten Ziele erreichen können.
Im Tor gibt es eine klare Problemzone. Auf den ersten Blick sieht die Besetzung im Tor sehr stabil aus. Allerdings hat der FC Bayern mit Manuel Neuer einen 37-jährigen Torwart, der Saison für Saison immer öfter verletzt ist. Yann Sommer ist ein solider Back-Up, der jedoch eigentlich einen Stammplatz beansprucht. Mit seinen 34 Jahren hat er nicht mehr wirklich Potenzial. Laut „kicker“ haben der FC Villarreal, der FC Valencia und Leicester City bereits registriert, dass Yann Sommer verfügbar ist, da Manuel Neuer vorerst als Stammkeeper für die Saison 2023/24 eingeplant ist. Alexander Nübel löst das Problem nicht. Der 26-jährige wäre ebenfalls ein guter Back-Up, doch er wird sich nicht mit der Rolle als dritter Torwart zufriedengeben. Alexander Nübel wurde zu Beginn der Saison 2022/23 an AS Monaco ausgeliehen. Nübel konnte überzeugen, möchte aber einen sicheren Stammplatz haben. Dies ist beim FC Bayern nicht der Fall. Laut onefootball.com ist ein Wechsel in diesem Sommer-Transferfenster vom FC Bayern München endgültig beschlossen. Ein Wechsel zu einem anderen Bundesliga-Klub ist dabei möglich, während ein fester Verbleib bei AS Monaco von transfermarkt.de als unrealistisch eingeschätzt wird. Sven Ulreich könnte als solider Back-Up für Neuer in der nächsten Saison spielen. Ulreich konnte die Bayern-Fans immer wieder davon überzeugen, dass er auch hinter Neuer die Null halten kann. Damit würden wir mit Neuer, Ulreich und Johannes Schenk in die Saison auf der Torwartposition starten.
In der Verteidigung ist ein großer Umbruch erforderlich. Es gab nur wenige Verteidiger, die den Anforderungen gerecht werden konnten. Obwohl es Gerüchte gibt, dass Alphonso Davies zu Real Madrid wechseln könnte, muss der FC Bayern versuchen, Davies zu halten. Der 22-jährige konnte in der letzten Saison erneut überzeugen und würde dem offensiv- wie auch defensivorientierten Fußball des FCB gut tun. Ebenfalls einer der wenigen, der sehr gut verteidigte, war der Niederländer Matthijs de Ligt. De Ligt muss um jeden Preis bei den Bayern bleiben, da er mit seinen 23 Jahren einer der besten Verteidiger in der Bundesliga ist. Auch Josip Stanisic konnte mit seinen 23 Jahren viele begeistern. Seine Fähigkeiten reichen noch nicht aus, um Stammspieler beim Rekordmeister zu sein, doch er ist ein sehr starkes Backup für die RV-Position. Und hat noch das Potenzial in den nächsten Jahr ein Stammspieler zu werden.
Und nun kommen wir auch schon zu den Abgängen, die wir empfehlen, beim FC Bayern München abzugeben. Innenverteidiger Lucas Hernandez hatte eine gute und erfolgreiche Zeit beim FC Bayern, doch mit seinen langen Verletzungen brachte er dem „Stern des Südens“ in dieser Saison keinen Mehrwert. Der Franzose wird mit Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht. Realistisch ist eine Ablöse zwischen 30 und 40 Millionen Euro für den 27-Jährigen.
Auch Dayot Upamecano hat eine schlechte Rückrunde gespielt und bot keinen Mehrwert. Der 24-Jährige könnte für etwa 60 Millionen Euro verkauft werden. Ein Abgang würde zu einem Transferplus führen, jedoch keine deutliche Verschlechterung darstellen, wenn der Bayern-Vortand ein ähnlich guten Innenverteidiger findet.
Joao Cancelo hat nach seiner Leihe an den FC Bayern zwar bewiesen, was für ein guter Fußballer er ist, doch konnte er die Bayern-Bosse höchstwahrscheinlich nicht von einer festen Verpflichtung überzeugen. Eine Cancelo-Festverpflichtung ist aufgrund seiner defensiven Schwächen nicht die beste Besetzung für die Münchener.
Auch Daley Blind ist ein sicherer Abgang. Sein Vertrag wird am 30. Juni dieses Jahres auslaufen, und aufgrund seiner mangelnden Spielzeit in der FC Bayern-Abwehr ist der Niederländer auch kein Kandidat für die kommende Saison. Mit vier Spieleinsätzen in der Bundesliga-Saison 2023/24 wird der 33-Jährige nicht eingeplant sein für die kommende Saison.
Benjamin Pavard konnte eine solide Saison abliefern. Der Franzose wird von transfermarkt.de mit Inter Mailand, Real Madrid und dem FC Liverpool in Verbindung gebracht. Realistisch ist eine Ablöse von 35 Millionen Euro. Allerdings ist kein Abgang sicher, und somit kann es auch sein, dass der FC Bayern auf Pavard für die Saison 2023/24 setzen möchte.
Ähnlich ist die Situation bei Noussair Mazraoui. Mazraoui konnte mehrmals beweisen, was für ein talentierter Spieler der Marokkaner ist. Doch mit einer längeren Verletzungspause ist Mazraoui schlecht in die Rückrunde gestartet. Daher ist ein Verbleib unrealistisch. Wechselmöglichkeiten gibt es einige. Für den 25-Jährigen gibt es einen großen Markt, daher sind Klubs wie Juventus Turin oder Manchester United, laut übereinstimmenden Medienberichten, interessiert an dem Rechtsverteidiger. Bouna Sarr ist abgeschrieben. Mit einem Bundesliga-Einsatz ist der Rechtsverteidiger komplett irrelevant für die kommende Saison der Bayern.
Im Umkehrschluss heißt es, dass der Rekordmeister einige Neuzugänge allein in der Defensive benötigt. Ein Transfer steht schon fest. Die Linksverteidigungsposition bekommt ein Back-Up.
Raphael Guerreiro wird in der nächsten Bundesliga-Saison beim amtierenden Deutschen Meister spielen. Guerreiro könnte als Joker hinter Davies agieren. Bei einem (realistischen) Abgang von Davies ist Guerreiro auch bereit, sich einen Stammplatz zu erspielen. Ebenfalls kann der Portugiese auch im Mittelfeld spielen. Er könnte ebenfalls als Joker hinter den Spielmachern auftreten.
Ein noch nicht bestätigter Transfer ist der von Min-Jae Kim von Napoli zu den Münchnern. Der Innenverteidiger war ein wichtiger Baustein dafür, dass Napoli Italienischer Meister werden konnte letzte Saison. Laut übereinstimmenden Medienberichten will Min-Jae Kim zum FC Bayern.
Eine Ablöse zwischen 50 und 60 Millionen Euro ist für den Südkoreaner realitisch. Ebenfalls soll der Kontakt zwischen den zwei Komponenten da sein.
Jugendspieler Tarek Buchmann wurde passend zur nächsten Saison als Innenverteidiger verpflichtet und aus der Jugendakademie in den Profi-Kader berufen.
Als Neuzugang auf der Rechtsverteidiger-Position ist Kyle Walker im Gespräch. Der Engländer konnte mit Manchester City das Triple in der abgelaufenen Saison holen und könnte nach etwas Neuem, einer neuen Herausforderung suchen. Eine Verpflichtung von Walker würde nur bei einem Abgang von Benjamin Pavard oder Noussair Mazraoui Sinn ergeben.
In diesem Fall, dass die genannten Abgänge in der Defensive stattfinden würden, müsste noch ein weiterer Spieler her. Im Optimalfall ein Verteidiger, der mit einer Back-Up-Rolle zufrieden wäre und Bundesligaerfahrung hat. Im Gespräch ist der Niederländer Micky van den Ven. Der 22-Jährige gilt als einer der spannendsten und vielversprechendsten Defensiv-Talente in der Bundesliga. Der 1,93 Meter große Innenverteidiger hat noch vier Jahre Vertrag beim VfL Wolfsburg.
Im Mittelfeld sieht es schon deutlich besser aus für die Bayern. Mit Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Paul Wanner, Arijon Ibrahimovic und Ryan Gravenberch war der FC Bayern München diese Saison gut besetzt. Doch vor allem im Mittelfeld fehlt Hunger. Frischer Wind in der Kreativität im Spielaufbau hat sehr stark gefehlt und zur schwachen Saison geführt. Trotzdem sollte Thomas Tuchel weiterhin mit dem deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich planen, der mit 18 Scorern (wettbewerbsübergreifend) auch offensiv Topwerte hatte. Als Back-Up könnte, wie schon genannt, Raphael Guerreiro ebenfalls für Kimmich diese Rolle übernehmen. Leon Goretzka musste leider eine eher schwache Saisonleistung seinerseits verkraften. Goretzka soll auch Interessenten wie Manchester United oder Borussia Dortmund haben (transfermarkt.de). Durch diesen Abgang könnten die Münchner um die 40 Millionen Euro einnehmen. Dadurch würde der 28-Jährige Platz für jüngere Mittelfeldspieler schaffen. Unter anderem würde Ryan Gravenberch damit viel mehr Einsatzzeiten bekommen. Gravenberch ist ein herausragendes Talent, das sich mit nur 24 Einsätzen in der Bundesliga-Saison zufriedengeben musste. Von den 24 Einsätzen waren die meisten nur kurze Einwechslungen.
Wir würden an dieser Stelle auf Gravenberch setzen und Goretzka abgeben, da Gravenberch sich noch viel weiterentwickeln kann. Gravenberch bezeichnete diese Saison als „Rückschlag“ und begründete dies wie folgt: „Ich hatte definitiv gehofft und auch erwartet, dass ich mehr beim FC Bayern spielen würde. Bisher hat es nicht so geklappt wie erwartet.“ Falls Kimmich oder Goretzka nicht den FC Bayern verlassen, steht Gravenberchs Wechsel fest, da er wieder einmal weniger Einsätze als erwartet bekommen würde. Dennoch müsste Gravenberch mit einem Mittelfeldspieler konkurrieren. Konrad Laimer hat offiziell einen Vertrag beim FC Bayern für die kommende Saison unterschrieben. Da die Leistungsniveaus von Laimer und Gravenberch sehr ähnlich sind, müssten sie sich je nach Form oder taktischer Ausrichtung im jeweiligen Spiel abwechseln.
Info: Dies ist Teil 1 von 2 über die Transferpolitik des FC Bayern. Teil 2 wird in den nächsten Tagen veröffentlicht, also bleibt dran. Auf dem neusten stand bleibt ihr auf der Instagram-Seite: @redbirdfussballnews. Im Teil 2 werden auch die offensiven Bereiche und die visuelle Aufstellung behandelt, sofern die genannten Fälle eintreten. Dies ist ein Kommentarbericht, der eine Mischung aus Fakten und Meinungsäußerungen des Autors darstellt. Jeder kann eine eigene Meinung haben.
Autor: Silas
Lektorat: Chat GBT